Wenn sich der Winter von seiner schönsten Seite zeigt – für mich ist das, wenn es schön frostig und dabei sonnig ist – dann findet man im kahl geglaubten Garten die kleinen Besonderheiten, die ich heute mit euch teilen möchte.
Vogelfutter selber machen
Besonders wenn es kalt wird merke ich jedes Jahr, wie die Vögel im Garten die Futterstelle unterm Holzschuppen aufsuchen. Steigen die Temperaturen über 5°C und scheint die Sonne – lässt sich weder Kleiber noch Meise blicken.
Doch wenn der Winter kommt sollen die Vögel wissen, wo sie was zu fressen finden. Aber die Meisenknödel in Plastik haben mir noch nie gefallen. Gleichzeitig wollte ich etwas Neues ausprobieren, bevor der Winter so richtig zuschlägt.
Also habe ich einfach Kokosöl in einem Topf erhitzt und so lange eine hochwertige Kernmischung dazu gegeben (am besten kauft man einzelne Sorten und mixt selbst) bis sich eine richtige Pampe ergeben hat. Die „Pampe“ habe ich in Terrakottatöpfe gefüllt, in die ich vorher eine Kordel aus Kokosfasern eingeknotet hatte, um das Loch abzudichten (der Knoten muss gut passen, sonst läuft das noch flüssige Öl unten raus – kann man aber ggf. wieder auffangen). Dann nur noch kühl stellen und vollständig aushärten lassen – fertig.
Natürlich kann man auch alte Joghurtbecher oder Walnusschalen füllen. Die Joghurtbecher vor der Verwendung des Futters entfernen – Mikroplastik gibts schon genug. Da müssen die Vögel nicht auch noch auf Plastik rumpicken.
Die Walnüsse fordern die Vögel, weil das Futter nicht da liegen bleibt, wo es soll. Aber die Piepmätze sind erfinderisch… das muss man mit eigenen Augen gesehen haben…
Jetzt kann der Winter kommen und die Vögel wissen mittlerweile zuverlässig, wo sie in diesem Fall Futter finden – hat sich wohl rumgesprochen (rumgepiept) 😂
Pfirsiche aus dem eigenen Garten
Wenn mir jemand vor 2 Jahren gesagt hätte, dass ich mal Pfirsiche vom eigenen Baum ernten würde, hätte ich wohl müde, aber hoffnungsvoll gelächelt.
Doch in diesem trockenen, „endless Summer“ im neuen Garten ist der Traum wahr geworden. Jeden Tag gibts jetzt mindestens einen Pfirsich frisch vom Baum. Nacheinander werden sie fühlbar weicher und wenn sie sich leicht vom Baum lösen lassen sind sie am saftigsten. Wenn ich beschreiben soll, wie lecker die Pfirsiche so frisch auf der Gartenliege schmecken – mir fehlen die Worte.
Deshalb möchte ich mit diesem Beitrag an der Gartenparty von http://www.gartenwonne.com zum Thema „Gartenglück“ teilnehmen :-)
Mehr als ein Garten
Eigentlich kann ich es noch gar nicht richtig glauben, aber wir haben Ende Dezember ganz offiziell ein Haus mit einem Grundstück von sage und schreibe 8.000 qm erstanden. Damit wird für mich ein Lebenstraum wahr – Platz für Garten und Natur und das direkt am Haus.
Rund ums Haus
Natürlich kann man hier nicht mehr nur von einem Garten sprechen. Rund ums Haus gibt es eine große Rasenfläche. Nach Süd-Westen ist das Grundstück mit riesigen Rhododendren eingefasst, die laut Vorbesitzer im Frühling mit einem wunderbaren Blütenmeer begeistern sollen, das vom Wohnzimmer aus zu sehen ist.
Hinter dem Haus
Nach Nord-Osten erstreckt sich dann der größte Teil des Grundstücks – Teil zwei und drei quasi.
Der See (Teil zwei)
Nachdem man den Zaun durchquert hat steht man vor einem See. Links davon steht ein in Schräglage geratener Walnussbaum und rechts eine mir bisher noch nicht näher bekannte Magnolie. Auch der Nachbar soll wohl unterschiedlichste Magnolien besitzen – wie aufregend.
Ursprünglich stand hinten rechts eine Trauerweide, die aber den letzten großen Sturm hier im Norden nicht überlebt hat (auf den Sommerbildern steht sie noch). Genauso wie drei große Nadelbäume des Nachbarn auf linker Seite, die heute quer auf dem Grundstück liegen. Weil der Boden einfach zu nass ist können diese aktuell noch nicht entfernt werden.
Auf dem See gibt es ein Entenhäuschen – Enten habe ich aber noch nicht gesichtet ;-)
Dafür aber den vom Vorbesitzer für den Winter angekündigten Eisvogel. Aufgefallen ist er mir aber nur, weil er sich lautstark bemerkbar gemacht hat. Ich wurde neugierig und da saß er im hohen Gras am See und flatterte rüber zum Entenhäuschen. Da der Eisvogel sehr scheu ist, konnte ich ihn nur aus dem Haus fotografieren – daher die schlechte Qualität der Bilder.
Der Wald mit Lichtung (Teil drei)
Hinter dem See liegt der dritte Teil des Grundstücks. Ein mit diversen Bäumen bestücktes Waldstück das links von einer Lichtung begleitet wird.
Im Wäldchen habe ich noch im November „Bluebells“ an den Fuß eines Baumes gepflanzt. Die Zwiebeln habe ich aus England mitgebracht. In Deutschland sind „Bluebells“ wohl unter dem Namen „Atlantisches Hasenglöckchen“ (s. Wikipedia 2017-01-03) bekannt. In England breiten sich im Frühling tausende dieser blau-lila Blüten aus und bilden wunderschöne Teppiche unter den Bäumen – vergleichbar mit den weißen Bärlauchwäldern, die es bei uns manchmal gibt. Ich hoffe über die Jahre ein ähnliches Ergebnis erzielen zu können.
Auf der Lichtung am linken Rand des Waldes hat der Vorbesitzer einen Zwei-Kammer-Kompost angelegt, den ich dankend nutzen werde.
Was die Zukunft wohl bringt?
Jetzt renovieren wir erst einmal das Haus, aber ich bin schon ganz kribbelig, was dieses wirklich riesige Grundstück wohl für uns bereit hält. Einen Aufsitzrasenmäher haben wir glücklicherweise vom Vorbesitzer übernommen ;-)
Mein kleines Gartengrundstück muss ich dann im Frühling abgeben. Aber ich hoffe einen ebenso leidenschaftlichen Gärtner als Nachfolger zu finden. Und künftig kann ich dann den Garten direkt am Haus genießen statt immer alles einpacken zu müssen, um zum Garten zu fahren (Luxusprobleme – ich weiß…).
Erstes Buch über den Botanischen Garten Bielefeld — pyrenäen-botanik
Im Jahr 2012 wurde der Botanische Garten Bielefeld 100 Jahre alt. Dieses Jubiläum habe ich als langjähriger Gartenleiter zum Anlass genommen, an einem Buch zur Geschichte und den Abteilungen des Gartens zu arbeiten. Im Herbst 2017 ist nun das erste Buch über Bielefelds Schmuckstück am Hang des Teutoburger Waldes im Selbstverlag fertig geworden. Am 25.10.2017 […]
via Erstes Buch über den Botanischen Garten Bielefeld — pyrenäen-botanik
Rasen mähen und pflegen
Wenn mein Rasen nicht alle zwei bis drei Wochen gemäht wird, dann habe ich anschließend das Gefühl in einen Urwald zu kommen. So auch geschehen, nach meiner letzten fünf-wöchigen Abwesenheit (ok – das war wirklich lang)…
Mein Urwald
Englischer Rasen
Nichts desto trotz konnte ich meinen neuen Englischen Rasen bewundern, der so schöne breite Halme hat und sich in einem matten Dunkelgrün vom Rest der Unkrautwiese (von Rasen kann man eigentlich nicht mehr sprechen) abhebt.
Seitdem die Hecke vor der Terasse weg ist, kann man auch endlich im Kreis laufen (das wollte ich schon immer mal machen… ob ich jemals ankommen werde :-P).
Die Fläche wirkt insgesamt auch viel heller und freundlicher und optisch macht es einfach einen riesen Unterschied (siehe Mehr Licht bitte – Die Hecke muss weg)
Rasen düngen
Von nun an habe ich mir vorgenommen den Rasen regelmäßig zu düngen und ihn auch im Herbst noch einmal auf das nächste Jahr vorzubereiten. Langfristig gesehen möchte ich zwar nicht mehr so viel Rasenfläche haben, aber für den Augenblick ist es eine schöne Sache.
Mehr Licht bitte – Die Hecke muss weg
Manchmal halten einen die größeren Vorhaben davon ab kleine Schritte zu tun. So erging es mir mit der Hecke, die gut 3m vor meinem Bauwagen stand.
Aus folgenden Gründen sollte die Hecke weg:
(1) Zu viel Schatten
Die Hecken-Pflanzen (Lebensbäume nehme ich an) sind mittlerweile gut 2m hoch und standen von Ost nach West in einer Reihe. Besonders im Winter hat die Hecke so einen langen Schatten auf die dahinterliegende Fläche geworfen. In einem Moorgarten bedeutete das Matsche pur – manchmal auch im Sommer.
(2) Die Raumaufteilung des Gartens
Schon bei der Besichtigung des Gartens vor nun fast 2 Jahren hat mich die Hecke optisch gestört. Sie zog den Blick nach dem Betreten des Gartens unmittelbar auf sich und durch die dunkle Nadelfarbe durchbrach sie das Bild drastisch.
Mein Vorgänger hat sie vermutlich als Sichtschutz für die Terasse gepflanzt. Da ich aber auch die Terasse verlegen möchte, konnte auch die Hecke weichen.
(3) Platz vor dem Bauwagen
Eines Tages soll mein Bauwagen auf der zur Hecke hin ausgerichteten Seite eine Fensterfront bekommen. Um dann einen ungetrübten Blick in den Garten zu haben, musste die Hecke entweder auf einen halben Meter gekürzt oder entfernt werden. Eine so massive Kürzung konnte ich den Bäumchen jedoch nicht antun.
Außerdem soll vor dem Bauwagen eine kleine Holzterasse entstehen, die dann unmittelbar auf die Hecke zugelaufen wäre.
Die Hecke umsetzen
Zwar sollte die Hecke weichen, aber sie ganz aus dem Garten zu verbannen brachte ich nicht übers Herz. Also habe ich aktuelle Lücken in den Hecken zu den Nachbarn links und rechts meines Gartens aufgefüllt.
Außerdem sitzen in den anderen Nadelhecken im Frühling die Vögel und im Sommer zahlreiche Schmetterlinge (Admiral), Bienen und auch die Hornisse mag die dichten Zweige offenbar.
Das Resultat
Zunächst war ich skeptisch. Die Wurzeln waren nicht sehr lang und der Boden war ungewöhnlich trocken an dem Tag. Am neuen Platz habe ich die Erde also so gut es ging mit Humus und Wasser vorbereitet.
Heute, nach fast 2 Monaten sieht es aber so aus, als hätten alle den Umzug gut überstanden.
Nun kann die Arbeit Schritt für Schritt weitergehen – in kleinen Etappen, die mich meinem Traumgarten näherbringen – juhu!
Gartenbücher für dunkle Wintertage
Auch wenn es um meinen Blog im Moment etwas still geworden ist, so trage ich meinen Garten doch immer in meinem Herzen. Eine Leidenschaft kann man eben nicht einfach abstellen.
In Buchform begleitet mich die Natur sowieso ständig. Egal wie voll und schwer die Handtasche auch schon sein mag – ein Buch passt immer noch rein. Zur Zeit trage ich folgende Exemplare im Wechsel mit mir herum:
„Das geheime Leben der Bäume“ von Peter Wohlleben
Bäume fand ich schon immer anziehend – manche habe ich umarmt und andere einfach aus großer Entfernung bewundert, weil sie so imposant da standen… eine alte Eiche (nach dem Lesen des Buches weiß ich, dass sie bestimmt 300 Jahre alt sein muss) war z. B. auch 2014 mein 12tel Blick.
In diesem Buch wird beschrieben, wie einzelne Bäume, eine Baum-Familie und Schluss endlich ein ganzer Wald lebt, sich entwicklt und kommuniziert. Ein toller Einblick in die Welt, die uns Menschen auf den ersten Blick oft verborgen bleibt. Das geanuere Hinsehen lohnt sich!
„Gärtnerlatein – von den Geheimnissen der Pflanzennamen“ von Richard Bird
Ein ähnliches Buch wollte ich an Weihnachten schon in England kaufen und habe es dann doch nicht getan – und bereut. Nun habe ich die deutsche Ausgabe entdeckt und gekauft.
Für alle, die wie ich noch Probleme mit den lateinischen Namen der Pflanzen haben, aber immer schon wissen wollten, wie genau die Bergriffe die Pflanzen beschreiben, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen (Vorkenntnisse in Latein sind aus meiner Sicht nicht erforderlich).
Neues vom Bauwagen
Natürlich bin ich auch bei dem Ausbau meines Bauwagens noch lange nicht so weit, wie ich das gern hätte. Künftig soll es schließlich mal richtig gemütlich werden.
Aktuell ist von Gemütlichkeit jedoch weit und breit keine Spur.
Was bisher geschah
Zunächst hatte ich ein hübsches kleines Schild aufgehängt, um dem Bauwagen einen ersten kleinen Farbtupfer zu verpassen.
Später habe ich mir dann aus England diese Wimpelkette mitgebracht, die es schon wohnlich machte. Zusammen mit der Bank und den Kissen konnte man es im Bauwagen schon gut aushalten.
Doch ich möchte mehr – ein richtiger Umbau mit neuem Boden, einem Kamin und neuen Fenstern. Aktuell komme ich nur Schritt für Schritt voran.
Der Ausbau vor dem Umbau
Aktuell sieht der Bauwagen deutlich ungemütlicher aus :-)
Die erste Bank und die Tischplatte waren einfach zu demontieren. Bis dann die Tischbeine draußen waren hat es schon deutlich länger gedauert, da die Schrauben beim Streichen des Bodens offenbar einfach mit übergepinselt wurden.
Letztendlich haben sich die Schrauben dann aber doch noch ergeben und so waren die Tischbeine und die zweite Bank dann auch endlich raus.
Nun suche ich leichte und passende Fenster, um sie auf der linken Seite einzubauen. Denn nur dann habe ich auch im Winter einen ungetrübten Blick in meinen Garten… und mit dem geplanten Kamin wird es dann auch noch richtig muckelig.
Herbst-Highlights & die Zeit
Je häufiger ich Blogposts mit dem Gedanken an die vergangene Zeit zum letzten Post beginne, desto mehr frage ich mich, was im Leben wirklich wichtig ist.
Sollte man nicht das tun, was einem Freude macht und nicht die Dinge zeitlich siegen lassen, die lediglich dazu beitragen, dass der Konsumbedarf gestillt wird? Natürlich macht mir meine Arbeit Freude, jedoch habe ich das Gefühl nur noch zu arbeiten.
Das ist nicht gut – deswegen versuche ich es erneut mich aufzulehnen und schreibe diesen Post über meinen wunderbaren Garten.
Blühende Seerose
Obwohl ich sie erst im Sommer in den Teich gesetzt habe, hat die Seerose in meinem kleinen Teich bereits die erste Blüte gehabt. Vielleicht sollte ich lieber Knospe sagen, denn ganz geöffnet habe ich sie nicht sehen dürfen. Vielleicht im nächsten Jahr.
Herbst-Ernte
Da die Zeit wiedermal knapp war, fiel die Ernte auch etwas geringer aus, als ich mir das eigentlich gedacht hatte… mein Ziel ist die sommerliche Selbstversorgung – da bin ich wohl aktuell noch SEHR weit von entfernt :-D
Lecker Tomatillo
Gekauft hatte ich die Tomatillo-Samen mit dem Gedanken Tomaten gekauft zu haben. Doch weit gefehlt. In ihrer Blätterhülle reifen die tomatenähnlich geformten Früchte heran. Sie bleiben jedoch in der Regel grün – zumindest sind sie bei mir vorher immer verfault.
Was also tun mit Tomatillo?
Rezept für Tomatillo-Salsa
- Tomatillo
- Zwiebeln
- Knoblauch
- Salz und Pfeffert
- etwas Kreuzkümmel
- Oregano
- frische Chili
Alles in einem Topf aufkochen und anschließend je nach Geschmack fein pürrieren. In Gläse abfüllen und fertig – wunderbare Salsa Sauce für Chips und alle mexikanisch anmutenden Gerichte.
Ende
Vermutlich wisst ihr es alle, aber ich muss es auch einmal aussprechen:
Das schöne am Bloggen ist der Rückblick in die Zeit, die man sonst vermutlich nicht einmal in Fotos dokumentiert hätte. Eine tolle Sache…